
Ein Heimatstück hiwe wie driwe vum Rhin von Carl Zuckmayer

Sommertheater mit großem Ensemble an verschiedenen Orten rechts und links des Rheins bietet das Theater BAden ALsace mit Zuckmayers gesellschaftskritischem Heimatstück.
Da Weinguts-Besitzer Gunderloch meint, sich in den Ruhestand begeben zu müssen, steht sein Weinberg zur Versteigerung und hat bereits einige Interessierte angelockt. Einen Teil der Reben hat er allerdings als Mitgift seiner Tochter Klärchen vorgesehen. Bevor es jedoch zur Heirat kommen kann, soll der künftige Schwiegersohn erst unter Beweis stellen, über einen Erben die Familientradition sichern zu können. Während der Student Knuzius eifrig darum bemüht ist, diese Bedingung zu erfüllen, hat niemand seine Rechnung mit Klärchen gemacht: denn sie erträumt sich eine Zukunft unterwegs an der Seite des Rhein-Schiffers Jochen – wenn dieser nur nicht auf ihr Täuschungsmanöver hereinfallen würde…
Tiefe Gefühle, die für unerwartete Verbindungen und reichlich Verwirrungen sorgen, prallen gegen kalte Berechnung und in einer explosiven Mischung drehen sich bei steigendem Weinkonsum falsche Verdächtigungen, die Aussicht auf lukrative Geschäfte, üble Nachrede und gern gepflegte Vorurteile, gegensätzliche Ansichten über Gott und die Welt, aber auch Sehnsüchte nach dem wahren Glück in einer explosiven Mischung immer schneller um-, durch- und gegeneinander.
Voll Situationskomik, prall-lebensnahen, teilweise auch karikierten Charakteren, mit – über verschiedene Dialekte – bunt gezeichnetem Lokalkolorit, weinseligem Gesang und nicht zuletzt dem Einsatz von eigens gefertigten Puppen wird ein vielschichtiges, satirisch-kritisches Gesellschaftsbild auf die Bühne unter´m Sternenzelt gebracht, bei dem hinter aller Lebensfreude und Weinseligkeit schon die Fratze des Bösen am Horizont der Geschichte lauert und die Abwegigkeit wohl geschürter Vorurteile vorgeführt wird.











