Das BAAL-Sommerspektakel 2025 auf Jubiläumstour in der Ortenau
Vier Schriftstellerinnen und Schriftsteller,
alle Verfasser von Fantasy-Literatur und Mitglieder des Paul Scherbart Gedächtnisclubs, treffen sich auf Einladung des emeritierten Professors für deutsche und französische Literatur an der Universität Freiburg Kuno Küfer am Vorabend zu Allerheiligen an einem entlegenen Ort in einem Seitental des Schwarzwaldes, um dem Todestag von Paul Scherbart zu gedenken, einem der großen, aber nahezu vergessenen Schriftsteller der Weltliteratur und genialen Erfinder des Perpetuum mobiles.
Unter den Schriftstellern Sancho Mendez, aus Kolumbien, der in seinen zwanzig bis dato wenig beachteten Werken, wissenschaftlich erforscht, welchen Einfluss die Zauberkräfte der Inkas auf den Straßenverkehr von Bogota haben. Dabei auch Sandra Meining, eine Jungautorin, die schon als sechsjährige Horrorgeschichten schrieb, im Moment aber an einer Schreibblockade leidet. Lenchen Süß malt und schreibt neben ihrer Tätigkeit als Zahnreinigerin phantastische Bilderbücher vom kleinen August, der durch Wände geht und dabei seinen Kopf verliert, den die kleinen Leserinnen dann mit Hilfe eines dem Buch beiliegenden Quiz- und Ratespiels wieder finden können. Dabei auch die ehemals bekannte Drehbuchautorin Mandy Schwarz, die in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts großen Erfolg beim Fernsehpublikum hatte mit Liebesfilmen, in denen Ungeheuer eine verführerische Rolle spielen, die alle in Schottland in der Nähe von Loch Ness gedreht wurden.
Allen fünf ist gemeinsam, die besten Tage haben sie hinter sich oder sie werden nie kommen, desto fester glauben sie an die weltverbessernde Kraft der Literatur und Paul Scherbarts Perpetuum mobile, eine Maschine, die einmal angestoßen, ohne ein Quentchen Energie zu verbrauchen, niemals still steht, und so die Welt, die Literatur, und sie selber vor dem Untergang bewahrt.
An dem Abend dabei auch der Alleinunterhalter Bodo Bimmerle aus Biberach, der für feierliche dem gehobenem Anlass angemessene Stimmung sorgt: Denn Bodo bleibt Bodo, auch wenn andere schon rappen, rocken und hoppen, so sein Wahlspruch. Von Paul Scherbart hat er noch nie etwas gehört, keinen Schimmer, wovon diese Spinner aus Freiburg und Bogota reden, denkt er sich. Aber dann packt auch ihn, wie alle anderen, das phantastische Fieber, wird auch er vom Geist Paul Scherbarts heimgesucht.
Es folgt ein spleenig-verrückter artistisch musikalischer Ritt durch die Phantasie, bei der ein zum Himmel strotzendes 4 Meter großes perpetuales Ei gebaut wird, das neue Erden gebären kann, die jedoch wie alle Träumereien vom Perpetuum mobile immerfort platzen. Nur die Phantasterei lebt weiter. Ars longa vita brevis. Das Leben ist zu kurz, um diesen Theatertrip, dieses Fest der Phantasie zu verpassen.
gefördert im Fonds Zero – klimaneutrale Kunst- und Kulturprojekte Kulturstiftung des Bundes
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gefördert von der Baden-Württemberg-Stiftung